Hundertstel-Krimi bei Firngleiter-EM
Bei Kaiserwetter und einer Mischung aus Firn und hartem Untergrund wurden in Lofer die Firngleiter-Europameisterschaften ausgetragen. Die Titel im Slalom und in der Kombination gingen an Tanja Vogl (OÖ) bzw. Raimund Liesinger (V). Im Riesenslalom konnte sich mit Martin Winderle (OÖ) ein weiterer Favorit durchsetzen, während Stefanie Wimmer (S) einen absoluten Überraschungserfolg landete.
Die Lokalmatadorin nutzte den Heimvorteil auf dem äußerst selektiven Hang und holte sich ihre erste Goldmedaille vor Tanja Vogl und Anna Wimmer, die ebenfalls eine Stockerlpremiere feierte. Im Slalom drehte Vogl dann den Spieß um und schaffte mit Respektabstand eine Titelverteidigung vor Stefanie Wimmer und der Tirolerin Magdalena Landerer. Damit war auch die Kombinationswertung eine klare Angelegenheit für die 24-jährige Oberösterreicherin, die Wimmer-Cousinen Stefanie und Anna standen auf dem Podest daneben.
Bei den Herren lieferten sich Raimund Liesinger und Martin Winderle ein extrem spannendes Duell. Nachdem der Oberösterreicher den Riesenslalom noch mit zwölf Hundertstelsekunden Vorsprung für sich entscheiden konnte, hatte der Vorarlberger im Slalom um 26 Hundertstel die Nase vorn und holte sich damit auch noch die Kombination mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,14 Sekunden.
Für Liesinger waren es die ersten beiden EM-Titel auf den 66-cm-Brettern. Die Bronzemedaillen teilten sich die Jugendläufer Oliver Vogl (OÖ/ SL und Kombi) und Marc Bangert, der im Riesenslalom die allererste Herrenmedaille für das deutsche Figlteam einfahren konnte. Zugleich holten sich diese beiden Kurzskispezialisten in der Jugendwertung J18 + J21 die Goldmedaillen ab, bei den Mädchen war Paula Landerer (T) dreimal erfolgreich. Die Siege bei den Schülern S14 +S16 gingen an die Tiroler Skiverbandskolleginnen Jana Schnöll (SL, KO) und Liliana Wolf (RSL) bzw. an die Pinzgauer Lokalmatadore Lukas Hochleitner (SL, KO) und Kilian Speicher (RSL). In der Kinderklasse war die Vorarlberger Nachwuchsfiglerin Antonia Bortolotti nicht zu schlagen, bei den Buben kam es zu einem Zweikampf der Hausherren Finn Wörgötter (SL, KO) und Martin Hochleitner (RSL). Mit sensationellen Laufzeiten in allen Durchgängen glänzte der Tiroler Oswald Seisl (Masters M40 + M50) mit Triple-Gold.
Die Titelkämpfe wurden mustergültig organisiert vom SC St. Martin und vom SC Lofer unter der Leitung von Sepp Hohenwarter und SLSV-Referent Gerald Leitinger. Für eine kompetente Moderation sorgte Platzsprecher Roland Leitinger, der vor seiner Skiweltcup-Karriere auch ein erfolgreicher Figler war.